Ried Spitzerberg 2017
Blaufränkisch
Kraft
Meine Oma Maria hat im Weingut zwar kräftig angepackt, aber sich nach außen hin immer im Hintergrund gehalten. Und obwohl die Raffinesse und Präzision in den Weinen stammte – so hat es mein Vater erzählt – von ihr. Selbst eingegriffen hat sie zwar nicht, doch ihr außergewöhnliches Gespür für die Natur und den Wein hat durch Großvaters Tun immer in den Wein gefunden.
Maria war wie dieser Wein heute ist: voller Kraft und doch ein zartgliedriges Wesen.
Hätte es den Freiherr von Rothenberg gegeben, wäre er von eindrucksvoller Statur gewesen: Ein bodenständiger Typ, der auch selbst in seinem Gutshof Hand angelegt hätte. Sicher wäre das ungewöhnlich gewesen, wenn ein Adeliger mit seinen Knechten gearbeitet und das Brot geteilt hätte.
Aber so war er eben: elegant und ein unglaublich feiner Charakter. Und so ist auch der Wein.
Zur Zeit der goldenen Ära haben Titanen die felsigen Küsten Griechenlands bewacht. Als Dank legten die Inselbewohner Opfergaben in Körbe, die über das Meer ihren Weg zu den Göttern fanden. Die Götter haben möglicherweise an Bedeutung verloren. Und doch erheben sie sich noch heute imposant aus dem Meer und bewachen still und streng das Land in Gestalt von steinernen Felsformationen.
Vom Wetter und den Naturkräften geformt. So wie unser Ried Steinäcker.